Die Zeitschrift ‚SPUREN‘ stellt die heikle Frage. Es antworten fünf Menchen, die sich von Berufes wegen damit beschäftigen und zu recht unterschiedlichen persönlichen Wünschen dazu gekommen sind.

Auszug Zeitschrift Spuren: Wie möchte ich Sterben?

Auszug aus der Zeitschrift ‚Spuren‘

Annette Berger, Körperpsychotherapeutin: Als Menschen leben wir sowohl in einer geistigen wie in einer materiellen Wirklichkeit. Im Sterbeprozess werden der physische Körper und die Ich-Identifizierung wörtlich «abge-löst» von unserer subtilen geistigen Qualität, die sich zunehmend um uns hüllt. Der Tod ist die Konsequenz dieser Ablösung. Wir sterben nicht alleine. Mit unserem Tod stirbt und wird auch etwas in unseren Nächsten.

Ich möchte sterben: In der Hingabe ans Leben mit einem inneren Ja zu dem, was ist. Falls Schmerzen auftreten, sollen sie möglichst gelindert sein. Ich möchte Zeit, um mich verabschieden zu können von meinen Liebsten. Ich möchte von ihnen nicht über längere Zeit gepflegt werden, ein Hospiz in der Nähe wäre optimal, oder wenn zu Hause mit ausreichend professioneller Pflege

Ich möchte Menschen um mich: Die mir authentisch begegnen; die mit mir reden und auch schweigen; die da sind und mich auch lassen, damit ich immer mehr loslassen kann; die meine Fragen aushalten und die Kraft des Nichtwissens mit mir erleben; welche die Stille mit mir teilen und an «der Schwelle meiner Einsamkeit wachen» (frei nach Rilke); die sich einlassen auf die immer feiner werdende Energie, welche im Sterbeprozess zunehmend den Raum füllt; die bereit sind, das grosse Mysterium des Übergangs anzunehmen.

Annette Berger ist selbständige Körperpsychotherapeutin mit Praxis in Bern. In ihrer Arbeit hat sie sich auf Körperarbeit mit Sterbenden spezialisiert. www.annetteberger.ch

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