Zeitschrift der Schweiz. Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung

Liebe Leserinnen und Leser,

Hospize haben in der Betreuungskette für Palliativpatientinnen und -patienten eine wichtige Funktion: Wer eine Palliativstation verlässt und warum auch immer nicht zuhause gepflegt werden kann, muss ohne vorhandene Hospizstrukturen meistens ein Pfleg-heim in Anspruch nehmen – gerade für jüngere Patientinnen und Patienten keine sehr erfreuliche Perspektive. Mit dem zunehmenden Brüchigwerden familialer Strukturen (Stichwort Ein-Personen-Haushalte) dürften die Bedeutung von und der Bedarf an Hospizen in Zukunft deutlich zunehmen.

Die Artikel dieser Ausgabe zeigen je-doch, dass hier noch einiges im Argen liegt: Derzeit stehen in der Schweiz 72 Betten in Hospizen und Einrichtungen mit Hospizstrukturen für die End-of-Life-Versorgung zur Verfügung, der Bedarf wird jedoch auf 250 bis 350 Betten geschätzt. Noch immer besteht in den meisten Kantonen entweder gar kein Hospiz oder es fehlt an einer fairen und kostendeckenden Vergütung, die Hospizbewohnende nicht allzu sehr finanziell belastet. Es kann nicht sein, dass Spenden, Gönner und Fördervereine für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe in die Bresche springen müssen. Und last but not least gibt es auch immer noch kein Kinderhospiz. Es ist also noch einiges zu tun!

Ich wünsche Ihnen wunderbare Frühlingstage und grüsse Sie herzlich!

Christian Ruch,
Redaktor «palliative ch»